Grundparameter
und Feinmodulation
Die evolutionär erzeugte Physiologie aller Wirbeltiere,
speziell der humanen Spezies, ist eine Entwicklungslinie
von relativ stabilen Grundparametern. Skelett, Muskulatur,
Sensoren und zentrale Steuereinheit haben sich seit Beginn
der Gattung homo sapiens nur unwesentlich verändert.
Die jeweilige individuelle Differenzierung dieser Parameter
ist jedoch auf Grund der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten
von Gen- und Umwelteinflüssen sehr groß. Die
produktive Gestaltung der Grundparameter ist nur genetisch
realisierbar. Doch auch die physiologisch postnatale Feinmodellierung
bietet für sich genommen Variationsmöglichkeiten,
die es für postevolutionäre Ästhetik zu nutzen
gilt. (top)
Gestaltungsansätze Die Steuerung der Körpergestalt über vitale
Generalparameter wie Ernährung und Umwelt, Strahlung,
Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc. ist eine der einfachsten
und entsprechend eingeschränkten Modellierungsweisen.
Im wesentlichen wirken diese Einflüsse symmetrisch
auf die gesamte Körpereinheit. Erhöhte oder reduzierte
Nahrungsaufnahme oder Fehlernährung betreffen die Physiognomie
als Ganzes, da z.B. das Individuum einzelne Fettzellenpartien
nicht gezielt regulieren kann. Dennoch lassen sich selbst
hier schon Extrembildungen beobachten, die Aufschlüsse
auf biologisch-funktionale Erweiterungsmöglichkeiten
von Vitaleinheiten zulassen. (top)
Ansätze
postevolutionärer Vitalästhetik Viel versprechend ist die Beschäftigung mit
den Potenzen der Feinmodellierung durch gezieltes Muskeltraining
oder durch plastische Chirurgie. Hier besteht schon jetzt
die Möglichkeit, direkt in die biologische Erscheinung
einzugreifen und gestalterisch Formen zu erzeugen, die sich
aus der evolutionär entwickelten Lebensfunktionalität nur mit minimaler Wahrscheinlichkeit ergeben. Asymmetrische
Muskulatur und Implantate erlauben es schon heute, den biologischen
Formenkanon zu erweitern und mit vitalen Einheiten in Bereich
postevolutionärer Ästhetik zu experimentieren.
Die Analyse der gegebenen Bioformen und deren biometrisch
exakte Extrapolation sind die Brücke zu postevolutionärer
Ästhetik.
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